Repertoire
Die 1750er bis 1770er Jahre sind eine äußerst spannende Zeit: wir befinden uns an der Wiege des Streichquartetts als eigener Instrumentalgattung. Wir sind immer wieder fasziniert von der Experimentierfreude, mit der viele Komponist*innen die neue Formation aus vier Streichinstrumenten ohne continuo mit musikalischem Leben erfüllen. Noch ist formal vieles möglich – die Anzahl der Sätze variiert, ebenso die Rollen, die die einzelnen Instrumente einnehmen: mal führen sie eine höfliche Konversation, mal eine hitzige Debatte, oft geht es zwischen Geigen, Bratsche und Cello erstaunlich gleichberechtigt zu. In Wien liebt man die Fuge, in Italien wähnt man sich in jedem zweiten Satz auf einer Opernbühne, und die Mannheimer Komponisten zünden auch in den Streichquartetten ihre Raketen. Viele Namen kennt man heute kaum mehr.
Unser Anliegen ist es, neben Streichquartetten berühmter Komponist*innen wie Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart auch die in Vergessenheit geratenen Werke weniger bekannter Meister*innen zu präsentieren. Auf unseren Streifzügen durch Archive und Bibliotheken stoßen wir immer wieder auf spannende Raritäten, die wir als Meilensteine in der Entwicklung der Gattung betrachten.