Programme
Catch me if you can
Barock oder schon klassisch? Eine berechtigte Frage zum Programm „Catch me if you can“. Denn die alten Formen Fuge, Kanon und Kontrapunkt stehen eindeutig im Mittelpunkt, erklingen aber in der damals modernen Besetzung des Streichquartetts – eine ungewöhnliche Kombination.
Die Musikerinnen des Lombardini Quartetts sind auf Themenjagd in der Wiener Vorklassik, und gehen den Ursprüngen der Gattung „Streichquartett“ nach - mit Werken von in Vergessenheit geratenen Wiener Komponisten.
Nordlichter
Gerade die Anfangszeit der Gattung Streichquartett bietet eine große Fülle an Werken aus der Feder in Vergessenheit geratener Komponisten aus ganz Europa. Bei unserer Suche nach Raritäten sind wir auf Komponisten gestoßen, die in Skandinavien geboren wurden oder in langen Aufenthalten im Norden Europas die dortige Musikszene nachhaltig beeinflusst haben.
In unserem "Nordlichter" Programm spielen wir Streichquartette von Anders Wesström, Johan Wikmanson, Joseph Martin Kraus, Johann Gottlieb Naumann und Georg Joseph Vogler.
Scuola delle Nazioni
Wollte man im 18. Jahrhundert im Spiel der Violine zu Ehren gelangen, dann musste man zu Giuseppe Tartini nach Padua pilgern. Er unterrichtete in seiner „Scuola delle Nazioni“ ab den späten 1720ern junge Virtuosen und Virtuosinnen aus ganz Europa. Viele seiner Studenten versuchten sich in der Komposition der recht jungen und mit großer Experimentierfreude betriebenen Gattung des Streichquartetts. Begleiten Sie das Lombardini Quartett auf den Spuren der Tartini-Schüler mit Werken von M.L. Lombardini, A. Kamell, G. Pugnani, J. Touchemoulin und A. Wesström.
Il quadro in scena
Mit Werken von L. M. Lombardini, L. Boccherini und W. A. Mozart im Gepäck bereist das Lombardini Quartett mit seinem Programm das Italien des 18. Jahrhunderts. Die Musik entführt uns in opernhafte Szenen, in denen Primadonnen, Furien und Helden aufeinandertreffen.
Frauenstimmen
Eine Herzogin, eine reisende Geigenvirtuosin und die Gründerin des ersten Frauen-Streichquartetts im 18. Jahrhundert. Was sie verbindet? Sie sind Frauen, Komponistinnen in einer Zeit, wo das Schreiben von Musikwerken nicht all so sittlich war. Das Lombardini Quartett holt das Werk vergangenen Tonkünstlerinnen aus dem Schatten der männlich dominierten Kunstgeschichte hervor. Großartige Kompositionen von Amalie Marie Friederike Auguste, Herzogin von Sachsen, M.L. Lombardini und F. Blangini.
Die Ursprünge des Streichquartetts
Wer hat´s erfunden? Diese Frage wurde und wird von der Musikwissenschaft angeregt erörtert. Häufig wurde geantwortet: Joseph Haydn. Aber spricht aus dieser Antwort nicht eine Portion Kulturchauvinismus – dass es eine einzelne Person gewesen sein soll und zudem eine, die zu Recht anhaltende Berühmtheit erlangt hat? Am Ende des Generalbasszeitalters juckte es in ganz Europa die Komponist*innen – wie z.B. J. Haydn, A. Kamell, G. Monn und M.L. Lombardini – unter den Fingern, neue Gattungen auszuprobieren und auszuloten.